Erklärungsversuch des Namens JHWH

Im Tanach (=hebr. AT) findet sich der wohl älteste Erklärungsversuch des Namens JHWH überhaupt, nämlich 2. Mose 3,14, dessen hebräischer Text und griechische Übersetzung (=Septuaginta =LXX) in der oben stehenden Grafik angegeben sind. Luther (1984) übersetzt den hebr. Text: 

(13) Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt!, und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen? (14)Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: »Ich werde sein«, der hat mich zu euch gesandt.                                     Es gibt unzählige Versuche, das hebr. Verb in seiner Bedeutung zu erfassen. 

Die Übersetzung nach Luther ist „wörtlich“. Einige Übersetzungen (Zürcher, Schlachter, Elberfelder, Menge) formulieren: Ich bin, der ich bin. Die Zeitvorstellung bei den alten Israeliten war anders als unsere moderne. Die Zeitform, die hier verwendet wird, wird „Imperfekt“ genannt. Das ist keine Vergangenheitsform, sondern es soll ausdrücken, dass im wahrsten Sinne des Wortes die Zeitstufe nicht perfekt, nicht abgeschlossen ist. In vielen Fällen entspricht das unserem Futur, es wird eine Handlung für die Zukunft ausgedrückt. JHWH existiert selbstverständlich auch in der Gegenwart, darum ist das Präsenz bei den genannten Übersetzungen angemessen.

Ein anderes Problem ergibt sich bei der Bedeutung des verwendeten Wortes. Das ist ein künstliches Produkt und wird auf der Unterseite „Rechtfertigung“ abgehandelt. Die „einfache“ Lösung überzeugt mich persönlich immer noch:  JHWH drückt seine Existenz aus, er „lebt“. Das schließt doch mit ein, dass er in das Geschick der Menschen eingreift, denn es fordert geradezu danach. Somit ist die Selbstvorstellung JHWHs ein Zuspruch; eine Verheißung für die Menschen, dass er nicht tatenlos ihre Unterdrückung mit ansehen will. Er ist kein „Nichts“, das nicht antworten kann. Das Gegenüber im Glauben des Menschen reagiert.

Die Bibel hat genau die richtige Deutung des Namens JHWH gegeben. Die Septuaginta hat zwar sehr frei übersetzt, aber den Sinn des Wortes getroffen. Auch diese Behauptung wird auf der Unterseite „Rechtfertigung“ begründet.